Dreijahrestollwutimpfung in Texas: Impfquote gestiegen

Texas gehört zu denjenigen US-Bundesstaaten, die erst spät die dreijährliche Tollwutimpfung bei Katzen und Hunden erlaubt haben. (In Kalifornien war sie schon über zwei Jahrzehnte lang eingeführt.) Die Neuregelung, die 2003 in Kraft trat, war seinerzeit von Hunderten texanischen Tierärzten erbittert bekämpft worden. Manche Veterinäre machten geltend, dass dadurch die Impfquote (= Anteil der tollwutgeimpften Haustiere an der Gesamtzahl der Haustiere) sinken würde. Laut einer im Juni dieses Jahres veröffentlichten Untersuchung ist aber genau das Gegenteil eingetreten.

Untersucht wurden die Impfquoten vier Jahre vor und vier Jahre nach Einführung der Dreijahresimpfung. Bei Hunden stieg der Anteil der tollwutgeimpften Tiere von 46 auf 56 Prozent, bei Katzen von 18 auf 30 Prozent. Also ganz klar eine positive Entwicklung.

Dazu noch ein paar Anmerkungen. In Texas gibt es – anders als in Deutschland – noch viel Wildtiertollwut und immer wieder auch Tollwut bei Haustieren. Im Jahr 2010 wurde Tollwut bei 15 Hunden und 20 Katzen amtlich festgestellt. Insgesamt betrug die amtliche Zahl der Tollwutfälle bei Haus- und Wildtieren im vergangenen Jahr 773.

In Deutschland, das seit 2008 offiziell tollwutfrei ist (abgesehen von der Fledermaustollwut), sind die Impfquoten bei Hunden und Katzen gemäß den mir bekannten Schätzungen deutlich höher als in Texas. Vor diesem Hintergrund und angesichts der guten Erfahrungen in Texas ist es mehr als albern, wenn Tierärzte immer noch behaupten, wegen der Dreijahrestollwutimpfung werde die Tollwutgefahr in Deutschland steigen, o. ä.

(Nähere Angaben zum Paper auf Anfrage.)

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