Purevax Rabies in Europa zugelassen

Siehe hierzu auch den neuen Eintrag von Juni 2012: 
http://haustiereimpfenmitverstand.blogspot.de/2012/06/purevax-rabies-gute-nachricht-fur.html

Purevax Rabies ist ein adjuvansfreier Tollwutimpfstoff für Katzen, der in den USA schon seit einigen Jahren am Markt ist. Vor ein paar Monaten ist er von der europäischen Behörde European Medicines Agency (Ema, früher Emea) zugelassen worden.

Der Hersteller Merial hat mit seiner Produktreihe Purevax darauf reagiert, dass Adjuvantien (= Wirkverstärker in Impfstoffen) an der Entstehung von Impfsarkomen beteiligt sind. Je stärker die Adjuvantien in einem Impfstoff, desto heftiger die lokale Entzündungsreaktion, die zur Tumorbildung fortschreiten kann.* Zur Produktreihe zählen Impfstoffe gegen Seuche, Schnupfen (Calici und Herpes), FeLV („Leukose“) und Chlamydien. (Auf die Chlamydienimpfung sollte man allerdings verzichten, sie bringt nichts.) 
Wann Purevax Rabies in Deutschland erhältlich sein wird, ist derzeit unbekannt. Von der Ema zugelassen ist das Produkt für nur ein Jahr. Die meisten anderen Tollwutimpfstoffe für Katzen sind für mehrere Jahre zugelassen (zwei, drei oder vier Jahre). Eine Impfpflicht für Tollwut besteht in Deutschland auch für Freigängerkatzen nicht, Deutschland ist seit Herbst 2008 tollwutfrei. Tollwutimpfschutz für Katzen ist jedoch sinnvoll, wenn Katzen mit Fledermäusen in Kontakt kommen können (s. a. ältere Beiträge in diesem Blog).
In den USA ist schon längst in Studien nachgewiesen worden, dass Purevax Rabies (mindestens) drei Jahre lang schützt. Allerdings ist er auch dort nicht für drei Jahre zugelassen. 
Es ist mehr als ärgerlich, dass die Ema das Produkt für ein Jahr zugelassen hat, statt sich vom Hersteller die experimentellen Daten zum Dreijahresschutz vorlegen zu lassen. (Wichtig: Siehe hierzu den Link oben. In Deutschland hat Purevax Rabies inzwischen die Zulassung für drei Jahre.) Damit hätte man eine realistischere Angabe zur Dauer des Impfschutzes erreicht. Aber nein, wieder einmal scheint für die Europa-Zulassungsbehörde das Umsatzinteresse des Herstellers wichtiger zu sein als das Interesse der Tierhalter, nicht mehr als nötig für Impfungen zu zahlen, und das Interesse der Tiere, nicht mehr als nötig geimpft zu werden. Und diese Leute werden von unseren Steuern (!) bezahlt.

*Leider ist es aber so, dass man mit adjuvansfreien Impfstoffen nicht völlig auf der sicheren Seite ist. Impfsarkome wurden auch bei Katzen festgestellt, die immer nur adjuvansfreie Produkte erhalten hatten.

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