Aufregende Neuigkeiten verkündet der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) in einer PR-Mitteilung vom 2. Dezember zu Hunde- und Katzenwelpen als Weihnachtsgeschenk: Zwingerhusten ist demnach in Deutschland ausgerottet.
In der Mitteilung heißt es u. a., man solle Welpen nicht im Internet und nicht von unbekannten Züchtern kaufen, sondern sich an anerkannte Züchter oder an Tierheime wenden. So weit, so gut. Dann aber heißt es in dem Text:
„Auch gibt es gerade in südeuropäischen Ländern heute noch Krankheiten, die in Deutschland aufgrund einer guten Prophylaxe als ausgerottet gelten. Zwingerhusten oder Herzwurm bei Hunden sind dafür gute Beispiele.“
Wie, Zwingerhusten ist in Deutschland ausgerottet? Das wäre ja eine Sensation. Wahr ist es natürlich nicht, denn Zwingerhusten lässt sich genauso wenig ausrotten wie die Erkältungskrankheiten beim Menschen. Es gibt viele verschiedene Erreger für Zwingerhusten, daher erkranken auch gegen Zwingerhusten geimpfte Hunde daran. Zwingerhusten ist laut Professor Ron Schultz keine impfpräventable Krankheit.
Noch erstaunlicher ist die Behauptung, dass Herzwurm in Deutschland aufgrund einer guten Prophylaxe als ausgerottet gelte. Ja, war der Herzwurm denn jemals da?
Unseres Wissens nicht, und Prophylaxe gegen diese (in Mittelmeerländern vorkommende) Parasiteninfektion ist in Deutschland bisher völlig unüblich.
Vielleicht sollte der BfT seine PR-Texte künftig von einem Veterinärmediziner gegenlesen lassen.