Staupe bei Füchsen und anderen Wildkarnivoren



Staupeviren können viele Wildkarnivoren befallen. Bei uns trifft es vor allem Füchse und Marder. 

Wird Staupe bei Wildtieren festgestellt, geht in den regionalen Medien die gleiche alte Leier los: Hunde impfen, Hunde impfen!
Das wäre völlig in Ordnung, wenn es darum ginge, ungeimpfte oder nicht ausreichend geimpfte Hunde gegen diese Virusinfektion zu schützen

Also Hunde, die bisher noch nie oder nur ein einziges Mal als junge Welpen gegen Staupe geimpft worden sind.
Doch das meinen die Herrschaften, die zur Impfung mahnen, nicht. Ihnen liegt vielmehr die „regelmäßige Nachimpfung“ ganz arg am Herzen (bzw. Portemonnaie). 

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Zur Erinnerung: 

Das Staupevirus ist eng verwandt mit dem Masernvirus beim Menschen. 

Maserninfektionen und -erkrankungen treten in Deutschland immer noch auf. Im vergangenen Jahr (2011) dürften es über 1600 Fälle gewesen sein. 

Das ist hochgefährlich für Säuglinge, die noch zu jung für die Impfung sind, und für Jugendliche oder Erwachsene ohne Masernschutz (durch natürliche Infektion oder Impfung).
Deshalb wird die Bevölkerung bei Ausbrüchen zur Masernimpfung aufgerufen. 

Und wie wird das gemacht, welcher Personenkreis ist gemeint?
Zur Impfung werden aufgerufen:
Personen der Jahrgänge ab 1970, die noch niemals gegen Masern geimpft wurden,

und
– Personen der Jahrgänge ab 1970, die nur ein einziges Mal gegen Masern geimpft wurden. 

Die nur einmal gegen Masern Geimpften sollen sich eine zweite Masernimpfung geben lassen.


Es wird also NICHT die gesamte Bevölkerung dazu aufgerufen, sich gegen Masern nachimpfen zu lassen.

Der Aufruf zu Impfung oder Nachimpfung richtet sich NICHT an mittelalte oder alte Menschen (geboren vor 1970) und nicht an Menschen, die zweimal gegen Masern geimpft wurden. 

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In der Veterinärmedizin aber scheint eine ganz andere Immunbiologie zu gelten. 
Denn nach Meinung ewiggestriger Fachleute (?) sind Hunde nur dann gegen Staupe geschützt, wenn sie „regelmäßig nachgeimpft“ werden.
So heißt es zum Beispiel auf einer Veterinär-Website:
 
„Zur Vorbeugung der gefährlichen Hundestaupe bietet nur eine lückenlose Schutzimpfung die Möglichkeit, sein Tier zu schützen. Auch die Wiederholung und Auffrischung des Impfschutzes im Alter ist wichtig, da das Abwehrsystem des Tieres erneut an die Gefahr des Virus erinnert werden muss.“ (Hervorh. MP)
Aha. 

Und wie ist das mit alten Menschen, warum muss deren Immunsystem NICHT „erneut an die Gefahr des (Masern-) Virus erinnert“ werden? 

Warum zitieren die Gesundheitsbehörden nicht die Rentner zur Masernimpfung?

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Gern wird in den Berichten über Wildtierstaupe auch die angebliche Impfmüdigkeit der Hundehalter angeprangert. 

So etwa in einem aktuellen Bericht auf der Website eines öffentlich-rechtlichen Senders: Dort versteigt sich ein Veterinär gar zu der Behauptung, die „Impfmüdigkeit der Hundehalter“ sei Ursache für die Häufigkeit der Staupefälle. 

Ein Beleg dafür wird selbstverständlich nicht geliefert.

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Eine neue Variante der Staupe-Mahnpredigt bietet die Website eines oberbayerischen Zeitungsverlags. Dort wird geschildert, dass sich die Staupe bei Wildtieren ausbreite, und dann kommt dies:
„Aus diesem Grund sei dringend eine Impfung aller Hunde und Katzen erforderlich.“ (Hervorh. MP)
Huch, da sollen auch noch Katzen gegen Staupe geimpft werden. Ist ja egal, dass Katzen keine Staupe kriegen und übertragen und dass es deshalb gar keine Staupe-Impfstoffe für Katzen gibt:

Hauptsache, man hat mal wieder ordentlich Panik gemacht. 

©haustiereimpfenmitverstand.blogspot.de/




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