Tierheilpraktiker, Tierärzte und Pfusch

So, die Freibadsaison ist zu Ende, jetzt ist wieder Zeit für Liegengebliebenes.

Anfang August brachte Stern TV einen Tierheilpraktiker-Test, bei dem fünf von sechs getesteten THP kläglich versagten. Sie sollten Tiere mit Leiden unterschiedlichen Schweregrads diagnostizieren und behandeln. Davon war eines, eine Spinne, sogar tot und ausgestopft, was aber die getestete THP nicht bemerkte. Nur einer der THP bestand den Test. Er untersuchte gründlich, erkannte alle Leiden und empfahl, den Hund zwecks Röntgen etc. zum Tierarzt zu bringen. Fazit des Berichts: Gute Tierheilpraktiker seien selten.

Ein weitreichendes Urteil aus einer doch recht kleinen Stichprobe. Aber man kann den Spieß auch umdrehen und fragen, wie es denn mit der Qualität der tierärztlichen Diagnostik steht.

Dazu müssen wir leider auf die „Bildzeitung“ zurückgreifen. Sie veröffentlichte 2011 einen ähnlichen Test: Ein völlig gesunder Hund wurde in fünf Tierarztpraxen vorgestellt mit der Bitte, die Ohren anzusehen, er kratze sich da immer. Nur eine Tierärztin von fünf Test-Veterinären diagnostizierte zutreffend, dass nichts entzündet war, sie reinigte ein Ohr (das andere blieb wegen der weiteren Testbesuche ungereinigt) und berechnete dafür bescheidene 11,58 Euro. Ein TA wollte den Hund in Narkose legen (!), um die Ohren untersuchen zu können, andere verschrieben ein Antibiotikum oder Tropfen gegen Pilzinfektionen, eine homöopathisch-naturheilkundliche TÄ begnügte sich mit einer Ohrmassage. Fazit: Auch nicht gerade doll – vier von fünf TÄ erkannten nicht, dass keine Ohrinfektion vorlag. Müssen wir nun davon ausgehen, dass gute Tierärzte selten sind?

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