Impfsarkom: Das Ding beim Namen nennen

Impfsarkome sind bösartige Tumore des Bindegewebes, die durch Impfungen entstehen und meist zum Tode führen. Betroffen sind vor allem Katzen, aber auch bei Frettchen, Hunden, Kaninchen und Pferden hat man diese Tumore gefunden. 

Der Begriff Impfsarkom ist in der Pharmaindustrie und bei ihren Mietmäulern* äußerst unbeliebt. Schon früh, nämlich zu Zeiten der amerikanischen Vaccine-associated Feline Sarcoma Task Force, wollte man die Sarkome umbenennen. Das Wort vaccine (Impfstoff) sollte raus. In der Task Force scheiterte dies am Widerstand von Wissenschaftlern. Einer von ihnen, der Kleintieronkologe Wally Morrison, gab damals zu Protokoll: Wenn es nach ihm ginge, müsste der Tumor „vaccine-caused sarcoma“ heißen, also „impfbedingt“ statt des schwammigen „impf-assoziiert“.

Seit einiger Zeit bemühen sich die am Impfgeschäft beteiligten Kreise massiv, den Begriff Impfsarkom durch „Injektionsstellensarkom“ zu ersetzen. Damit soll die (Über-) Impferei aus dem Schussfeld bugsiert werden.

Das „Deutsche Tierärzteblatt“ hat kürzlich ein Paradebeispiel für diese PR-Gegenoffensive veröffentlicht: „Das feline Injektionsstellen-assoziierte Sarkom“. Geschmückt ist diese Arbeit mit einer großen Tabelle, in der Fälle gelistet sind, bei denen Arzneimittel als Ursache von Sarkomen genannt werden: Langzeit-Antibiotika, Dexamethason und andere.

Wir haben schon länger den Eindruck, dass Fälle von Sarkomen an Stellen, wo zuvor ein Arzneimittel gespritzt oder ein Chip implantiert wurde, außerordentliche Aufmerksamkeit genießen. Wahrscheinlich bleibt kaum einer davon unpubliziert. 

Würden mit der gleichen Hingabe Fälle von Impfsarkomen – also Sarkomfälle, bei denen man es nicht auf was anderes schieben kann – veröffentlicht, wären die Fachzeitschriften voll davon. Aber das geschieht natürlich nicht.

Um so erfreulicher eine neue Veröffentlichung kanadischer Veterinärpathologen, in der die Beweislage wieder zu ihrem Recht kommt. 

Wir haben ein Freudentänzchen hingelegt, so gut, so deutlich sind die Aussagen in diesem Paper. Schön, wie darin das Ding beim Namen genannt wird: „postvaccinal sarcoma“ (postvakzinales Sarkom, also Sarkom nach Impfung).

Klipp und klar steht in dem Paper zu lesen: 

„Die einzige nachgewiesene Ursache für Injektionsstellensarkome ist die vorhergehende Verabreichung eines adjuvanshaltigen Impfstoffs.“

„Behauptungen, wonach andere Agentien wie Lufenuron oder Mikrochips beteiligt sind, sind unbegründet, weil eine vorherige Impfung an derselben Stelle nicht ausgeschlossen werden konnte.“
(Übers. und Hervorh. MP)

Wenn man nicht zweifelsfrei ausschließen kann, dass an der Sarkomstelle früher mal geimpft wurde, kann man eben nicht hingehen und behaupten, Langzeit-Antibiotika etc. pp. hätten die Tumorbildung ausgelöst.

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Thema der kanadischen Arbeit ist übrigens ein Vergleich der Fallzahlen von Impfsarkomen von 1992 bis 2010. Ein Rückgang wurde nicht festgestellt.

Das ist unseres Erachtens nicht überraschend. Denn die Empfehlungen zur Impfsarkom-Verhütung werden nach den uns bekannten Untersuchungen (Umfragen usw.) von den Kleintierärzten auf breiter Front ignoriert.

Es wird nach wie vor zu oft geimpft, und es werden weiterhin adjuvanshaltige Impfstoffe verwendet, obwohl es für jede Impfung inzwischen ein adjuvansfreies Produkt gibt (bei uns, in Kanada und in den USA). Und selbstverständlich wird weiterhin zwischen den Schultern geimpft, obwohl man da am allerschlechtesten operieren kann.

***

In diesem Zusammenhang sei auch eine Veröffentlichung erwähnt, worin der Hersteller Virbac seinen FeLV-Impfstoff zu verteidigen versucht. Dabei stützt man sich auf europäische Pharmakovigilanz-Daten, also auf die Meldungen über Impfsarkome. Das ist lachhaft, weil Sarkome nachweislich nur zu einem winzigen Bruchteil als Impfnebenwirkung gemeldet und damit aktenkundig werden. Der Virbac-Impfstoff (der zwei starke Adjuvantien enthält) verursacht laut einer Vergleichsstudie** die dauerhaftesten Entzündungen an der Impfstelle, bei adjuvansfreien Impfstoffen ist die Entzündung weniger stark und klingt schneller ab. Entzündungen an der Impfstelle können zur Sarkombildung fortschreiten. Wir würden Katzen grundsätzlich keine adjuvanshaltigen Impfstoffe verabreichen lassen –  es gibt doch für alles adjuvansfreie Alternativen.

(*) Mietmäuler sind (Hochschul-) Mediziner, die gegen sattes Honorar auf industriefinanzierten „Fortbildungen“ oder in Zeitschriften erzählen, was ihren Sponsoren gefällt. Ein in der Medizin verbreitetes Übel.
(**) Michael Day et al. 2007

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