Lepto-Impfstoffe: Bald noch mehr Gedränge

Zoetis (= neuer Name der Pfizer-Veterinärsparte) hat zusammen mit einem tschechischen Veterinärpharmahersteller Bioveta einen Vierfach-Leptoimpfstoff getestet.

Seit 2011 ist in Deutschland ein Dreifach-Leptoimpfstoff von Pfizer zugelassen, den es zusammen mit SHPPi und SHPPi+Tollwut sowie in den kleinen Versionen L3 oder L3+Tollwut gibt. Irritierend daran ist, dass die Tollwutkomponente nur für ein Jahr zugelassen ist.

Wie in diesem Blog schon angemerkt: Hunde, die die Kombi SHPPi/L3T oder L3T erhalten, müssen also völlig unnötigerweise jährlich gegen T geimpft werden, um amtlich gültigen Tollwutimpfschutz zu haben. Zum Glück gibt es reichlich Alternativen, dh Dreijahres-Tollwutimpfstoffe für Hunde.

Seit Intervet/MSD mit dem neuen Vierfach-Leptoimpfstoff am Markt ist, ist mit einem Dreifach-Produkt wahrscheinlich nicht mehr gut auftrumpfen. Es ist anzunehmen, dass Pfizer/Zoetis deshalb jetzt auch ein Vierfach-Produkt entwickelt.

Natürlich hat der Vierfach-Leptoimpfstoff laut den (vorab online veröffentlichten) Studien ganz dolle Ergebnisse erbracht: super Schutz etc. pp. (*)

So weit, so üblich in Herstellerstudien.

Die in der Berliner Lepto-Studie am häufigsten und am dritthäufigsten in Hunden entdeckten Lepto-Typen enthält aber auch dieses neue Produkt nicht

Siehe s. a. http://haustiereimpfenmitverstand.blogspot.de/search?q=lepto+berlin

PS: Interessant sind die Pfizer-Studien höchstens am Rande: Wie schon in anderen Studien wurde auch hier festgestellt, dass Hunde eine altersabhängige natürliche Abwehr gegen Leptospiren besitzen. Als geimpfte und ungeimpfte Versuchshunde etwa ein Jahr nach Studienbeginn Belastungsinfektionen ausgesetzt wurden, waren die Unterschiede der klinischen Symptome zwischen Impflingen und Kontrolltieren nur für Leptospira bratislava statistisch signifikant, also aussagekräftig.

(*) Kann man glauben oder auch nicht. 

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