In den USA sowie in Kanada und Australien ist ein Impfstoff gegen FIV (felines Immundefizienzvirus, „Katzenaids“) am Markt, den es bei uns zum Glück nicht gibt.
Das Zeug ist mehr als fragwürdig: Studien haben gezeigt, dass es gegen die vielen verschiedenen FIV-Typen gar nicht schützt (Dunham 2006) und dass es sogar die Empfänglichkeit für eine FIV-Infektion erhöhen kann (Berlinski 2003; dasselbe passierte übrigens auch mit einem experimentellen Humanimpfstoff gegen HIV).
Aber um Schutz für die Katzen scheint es dabei sowieso nicht zu gehen. Das zeigt eine Impfstoff-Anzeige in einem australischen Veterinärblatt.
„Fel-O-Vax FIV kittens
become cats that
keep coming back“
lautet der Claim.
(Katzen, die Fel-O-Vax FIV erhalten, kommen immer wieder)
Weiter heißt es, laut einer Umfrage glaubten 76 Prozent der Tierärzte, dass die FIV-Impfung die Zahl der jährlichen Impfungen im Leben einer Katze erhöht.
Die FIV-Impfung wird also vermarktet als Hebel, die Katzenhalter zwecks jährlicher Impfungen in die Praxis zu kriegen. Weil ja für Seuche-Schnupfen blöderweise ein Dreijahresintervall eingeführt wurde.
So nackt und ehrlich haben wir Impfstoff-Werbung noch nie gesehen.
PS: Schön ist aber andererseits, dass in dem australischen Tierarztblatt der Schrecken von FIV stark relativiert wird. Es wird über eine Studie berichtet, wonach FIV-infizierte Katzen keine geringere Lebenserwartung als ihre FIV-freien Artgenossen haben. Keine neue Erkenntnis – das ist schon länger bekannt -, aber immer wieder gut zu wissen.
PPS: Natürlich ist es den Herrschaften auch schnurz, dass das Zeug ein Adjuvans enthält. Häufige Nachimpfungen mit adjuvanshaltigen Produkten steigern das Impfsarkom-Risiko.