Ein sinnloses Telefonat über Staupe-Titer



„Guten Tag, ich bin XY, habe Ihr Buch gelesen und hätte mal eine Frage wegen Staupe-Titern.“


„Ich höre.“

„Also, ich bin ja ganz impfkritisch und will nicht so viel impfen. Wir haben jetzt aber Fuchsstaupe in der Gegend, und da habe ich bei meinem Hund den Staupe-Titer messen lassen. Der ist 1:32. Das Labor sagt, das ist nicht genug.“


„Jeder messbare Titer zeigt an, dass die Impfung geklappt hat und dass ein Immungedächtnis angelegt wurde. Das ist nicht meine Privatmeinung, sondern das, was die führenden Experten auf diesem Gebiet sagen.“

„Aber das Labor sagt doch, dass der Titer nicht reicht.“

„JEDER MESSBARE TITER ZEIGT AN, DASS DIE IMPFUNG GEKLAPPT HAT UND DASS EIN IMMUNGEDÄCHTNIS ANGELEGT WURDE.“

„Ja, aber wenn das Labor doch sagt …“

„Staupe und Masern sind sehr eng miteinander verwandte Viren. Werden bei Menschen Titer gemessen, wenn Masernfälle auftreten? Werden ordnungsgemäß maserngeimpfte Menschen nachgeimpft, wenn Masernfälle auftreten?“

„Äh, nein. Aber wenn das Labor doch sagt …“

„Wissen Sie, dieses Gespräch ist sinnlos. Guten Tag.“

***


Hat das Labor eine wissenschaftliche Begründung für die Behauptung, ein Staupe-Titer von 1:32 sei ungenügend? Nein. 

Kann es wissenschaftliche Belege dafür liefern, dass „Auffrischimpfungen“ mit Viruslebendimpfstoffen beim nachweislich erfolgreich geimpften Tier einen Nutzen haben? Nein. 

Kann es uns erklären, warum „Auffrischimpfungen“ mit Viruslebendimpfstoffen wie zB Masern (= „Menschenstaupe“) in der Humanmedizin unbekannt sind? Nein. 

***

Für die, die’s nicht glauben wollen, zum x-ten Mal:

Dr. Jean Dodds, US-Tierärztin, Expertin für Impfungen und Impfschäden:

„ANY measurable titer to either distemper and parvovirus means that the dog has specific committed immune memory cells to respond and afford protection upon exposure.“

(JEDER messbare Titer für Staupe und Parvo bedeutet, dass der Hund spezifische Immungedächtniszellen hat, die bei Erregerkontakt aktiv werden und für Schutz sorgen. Hervorh. MP)

Welpen-Impfrichtlinien des Weltverbands der Kleintierärzte (WSAVA) 2013:

„The presence of circulating antibodies indicates that the dog is immune.“

(Das Vorhandensein zirkulierender Antikörper zeigt an, dass der Hund immun ist. – Es wird also nicht gesagt: Das Vorhandensein zirkulierender Antikörper in Höhe von mindestens 1:XY zeigt an, dass der Hund immun ist.)

***

Die neuen Titerschnelltests für die Praxis, die derzeit in den USA stark vermarktet werden, liefern überhaupt keine Titerwerte in Zahlen.

Sie liefern vielmehr ein Ja/Nein-Ergebnis. Also: Antikörper nachweisbar/Antikörper nicht nachweisbar. Und das genügt völlig. Sagt zB Professor Ron Schultz.(*)

***

Aber so ein deutsches Vet-Labor weiß es natürlich besser, gell?




(*) Die Titerei mit den Schnelltests ist natürlich beim ordnungsgemäß geimpften Tier genauso rausgeworfenes Geld wie die Nachimpferei. SINNVOLL IST DIE TITERMESSUNG NUR BEIM WELPEN ZUR KONTROLLE DES IMPFERFOLGS. Aber irgendwie müssen Tierärzte ja die Umsatzverluste seit dem Rückgang der Überimpferei kompensieren, und so verkaufen sie der Kundschaft halt statt Impfstoffen ihre Titertests. 

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