WSAVA-Empfehlungen und praktische Tierärzte



Die Empfehlungen des Weltverbands der Kleintierärzte (WSAVA) zur Welpenimpfung stoßen bei Tierärzten auf wenig Gegenliebe. 

Einer schrieb ganz erbost, sie seien „falsch“, außerdem müsse er sich an die Empfehlungen seines Verbandes halten. 

(Also dreijährliche Nachimpferei gegen Staupe-Hepatitis-Parvo statt des immunologisch begründeten Geimpft-ist-geimpft-Konzepts der WSAVA.)

Das muss er natürlich nicht. Die „Leitlinie“ der Ständigen Impfkommission Vet ist eine von einem Berufsverband (nämlich dem BPT) organisierte Empfehlung, und niemand braucht sich an das zu halten, was ein freier Berufsverband empfiehlt, also ein Verein, dem man beitreten kann oder auch nicht. Selbst als Mitglied braucht man sich nicht daran zu halten. Wo kämen wir hin, wenn ein wirtschaftlich ausgerichteter Verband Ärzten vorschreiben könnte, wie sie ihre Medizin ausüben?

Die WSAVA wiederum ist nicht irgendein dahergelaufener Verein, sondern ein internationaler Dachverband von berufsständischen sowie wissenschaftlichen Fachorganisationen. Deutsches Mitglied ist die Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (GSAVA, German Small Animal Veterinary Association), eine Fachgruppe der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG). 

Die DVG ist natürlich auch nicht das Gelbe vom Ei, sie weist vielfältige finanzielle Verflechtungen mit Unternehmen der Pharma- und Futterbranche etc. auf. Aber etwas mehr als ein Verein zur Verfolgung wirtschaftlicher Interessen ist sie schon. 

Wie auch immer: Die Tatsache, dass Viruslebendimpfstoffe auch bei Hunden (oder Katzen) einen lebenslangen Schutz bewirken, ist so manchem Tierarzt zu unangenehm, und so wehrt man sich mit Händen und Füßen und den fadenscheinigsten Ausreden gegen die immunologischen Fakten. 

Warum eigentlich? 

Die Antwort haben wir bei dem US-Schriftsteller Sinclair Lewis (1885 bis 1951) gefunden:

„Es ist schwer, einen Menschen dazu zu bringen,
etwas zu verstehen,
wenn sein Einkommen davon abhängt,
es nicht zu verstehen.“





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