2005 erhielt Pfizer von der zuständigen US-Behörde eine vorläufige Zulassung für einen Hunde-Impfstoff gegen Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats). Er enthielt drei Typen des Bakteriums Porphyromonas (denticanis, gulae und salivosa).
Von US-Tierärzten wurde das neue Produkt mit Begeisterung aufgenommen. Wie schön, noch eine Impfung mehr, und das auch noch alle sechs bis zwölf Monate.
Auf der Website der Canine Health Foundation des Hundezüchter-Dachverbands American Kennel Club (AKC) wurde seinerzeit gejubelt, der Impfstoff sei ein sehr wertvolles Werkzeug gegen diese Erkrankung (an der 80 Prozent aller ausgewachsenen Hunde leiden sollen).
Europa blieb das Zeug zum Glück erspart. Offenbar sind hier die Zulassungsvorschriften dann doch nicht ganz so lax wie in den USA.
Der Jubel war verfrüht. 2011 nahm der Hersteller das Produkt vom Markt, eine Schutzwirkung gegen Parodontitis konnte nämlich ums Verrecken nicht nachgewiesen werden.
Jetzt nimmt man einen neuen Anlauf. Statt sich für artgerechte Ernährung einzusetzen, fördert der AKC ein Projekt für einen neuen Impfstoff. Die geförderte Wissenschaftlerin will Proteine von Fusobacterium nucleatum und Porphyromonas gulae mit einem Adjuvans (Wirkverstärker) zusammenmixen und ist offenbar hoffnungsfroh, dass es diesmal klappt. Geforscht wird erst einmal mit Zellkulturen und natürlich an armen Labormäusen.
Im Mäuseversuch hatte damals auch Pfizer schöne Ergebnisse vorzuweisen.