Sind Welpenschulen gefährlich?


Sind Hundeschulen riskant für Welpen, die erst eine oder zwei Impfungen gegen Parvo hatten?

Wissenschaftler in den USA haben versucht, diese Frage zu beantworten (Stepita et al. 2013). Dafür holten sie Daten ein von Tierarztpraxen und befragten Hundetrainer. Einbezogen waren vier klimatisch verschiedene Regionen des Landes (Atlanta, Chicago, Phoenix und Seattle). Parvo gilt als relativ weit verbreitet, und ihre Häufigkeit ist auch von den klimatischen Gegebenheiten abhängig. Die Forscher berücksichtigten außerdem wohlhabende und weniger wohlhabende Wohngebiete.

Ausgewertet wurden die Daten von 1012 Welpen, die maximal 16 Wochen alt waren und erstmals in den teilnehmenden Praxen untersucht wurden. Bei Hündchen mit Parvo-Diagnose wurde geprüft, ob sie eine Welpenschule besuchten oder nicht. 

Ergebnis: Keiner der 15 Welpen, bei denen Parvo diagnostiziert wurde, besuchte eine Hundeschule. Von den Hundeschul-Welpen hatte kein einziger Parvo.

Nach Angaben des Besitzers entstand bei einem Hündchen nach Abschluss des Kurses Verdacht auf Parvo. Der Welpe habe an Durchfall gelitten, es sei aber nicht Parvo, sondern Giardiose diagnostiziert worden. Die Diarrhoe habe sich nach Umstellung auf Rohfütterung gegeben. 


Fazit der Studie: Welpen unter 16 Wochen sind in der Hundeschule keinem erhöhten Parvo-Risiko ausgesetzt, obwohl sie, bedingt durch ihr junges Alter, noch nicht alle drei empfohlenen Impfrunden erhalten haben. 

Die Furcht vor Parvo sollte also niemanden davon abhalten, Welpen frühzeitig und richtig sozialisieren zu lassen. Denn mangelnde Sozialisation verursacht Verhaltensprobleme, und die sind ein häufiger Grund, weshalb Leute in den USA ihre Hunde weggeben oder gar vom Tierarzt einschläfern lassen. 

©haustiereimpfenmitverstand.blogspot.de/


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