Immunisiert ist immunisiert. Aber nicht in der Tiermedizin





Zu unserem älteren Beitrag WSAVA, Titer und Heavy Metal hat uns eine Leserin (ein Leser?) geschrieben. Die Schilderung ist so typisch, dass sie einen eigenen Beitrag verdient: 


„Hallo, danke für Ihre Erklärung. Mit meiner einjährigen Hündin war ich in der Uni-Tierklinik, um den VacciCheck ((Schnelltest auf Impftiter)) durchführen zu lassen. Die Hündin war in der 9. und 15. Woche SHP-geimpft worden. Wie zu erwarten war, Titer stark positiv! Trotzdem wurde mir zu jährlichen Titerkontrollen geraten. Die Grundimmunisierung sei bei diesem Hund nicht korrekt durchgeführt.“ (Hervorh. MP)


Ja, da kann sich die WSAVA noch so sehr bemühen – die Botschaft kommt bei den Veterinären nicht an, bzw. wird ignoriert. Auch an Uni-Tierkliniken. 

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Aus dem oben verlinkten alten Beitrag:

„Die WSAVA stellt in dieser Richtlinie“

nämlich der Impfrichtlinie für Welpenbesitzer

„klar, dass ein Welpe FÜRS GANZE LEBEN AUSREICHEND GEIMPFT IST, wenn die Titermessung ergibt, dass er Impfantikörper gegen S und P hat (H braucht man nicht zu messen).“

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Jährliche Titerkontrollen, weil das Tier „nicht korrekt grundimmunisiert“ wurde – was für ein Käse. 

Die Hündin hat Impftiter für S und P, sogar hohe. 

Also ist sie IMMUNISIERT. 

Dass sie als Welpe nur zwei statt der empfohlenen drei Impfrunden hatte, ist völlig unerheblich. Denn sie besitzt ja nachweislich Impfschutz gegen S und P.  

Mehr immunisiert als immunisiert geht gar nicht. Jedenfalls in der Humanmedizin. Da wird nicht jährlich oder dreijährlich nachgeimpft, und niemand macht jährliche Titerkontrollen.   

Aber in der Veterinärmedizin gilt halt eine ganz andere Immunologie, gell? 

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Die Geschichte erinnert an die Zuschrift einer Katzenhalterin, die uns dies berichtete: Ihre Tierärztin ordnete jährliche Komplett-Nachimpfungen an mit dem „Argument“, das Tier sei nicht richtig grundimmunisiert worden.

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A mess is too polite a description for this state of affairs.

©haustiereimpfenmitverstand.blogspot.de/







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