Neuer Unfug über Tollwut, dieses Mal aus Schleswig-Holstein.
Der Direktor der schleswig-holsteinischen Staatsforsten hat die steile These aufgestellt, dass sich mit der Rückkehr der Wölfe die Tollwut wieder ausbreiten könne („nicht auszuschließendes Wiederaufflackern“).
Nun ja, „nicht auszuschließen“ ist vieles. Auch das Risiko, dass einem Forstdirektor mal ein Ast auf den Kopf fällt.
Aber es kommt noch krauser: Ein „Wolfsbetreuer„(*) im Landesjagdverband wird zitiert, diese Gefahr, also die Ausbreitung der Tollwut durch Ost-Wölfe, könne man nicht völlig ausschließen.
Er halte es aber für wahrscheinlicher, dass die Tollwut aus Osteuropa durch Fledermäuse wieder eingeschleppt werde. Und die könne dann auf den sehr anfälligen Fuchs übergreifen und sich weiter ausbreiten.
Seufz, Jäger und Tollwut, da ist oftmals Hopfen und Malz verloren.
Tollwut bei Fledermäusen haben wir doch schon längst, Herr Wolfsbetreuer. Auch und gerade im Norden Deutschlands.
Wir brauchen gar keine Ost-Fledermäuse, die das einschleppen.
Unseres Wissens wurde Fledermaustollwut
= eine andere Art von Tollwutvirus als das Tollwutvirus bei am Boden lebenden Tieren
in Europa noch nie bei Füchsen festgestellt.
Spill-over von Fledermaustollwut auf andere Tierarten ist insgesamt sehr selten, in Deutschland wurde bisher ein einziger Fall dokumentiert (Steinmarder in Sachsen-Anhalt).
Menschen sollten sich von Fledermäusen generell fernhalten.
Und die paar Wölfe in Ruhe lassen.
(*) „Wolfsbetreuer“ in einem Jagdverband: Das klingt wie Kaninchen als Möhrenschutzbeauftragte.
Blütenlese Tollwut: Wölfe und Jäger
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