Impfnebenwirkungen bei Katze und Hund 2013 und 2014



Das Paul-Ehrlich-Institut, zuständig für die Zulassung und (na ja) Überwachung von Human- und Veterinärimpfstoffen, veröffentlicht im Wechsel jährliche oder zweijährliche Berichte über Impfnebenwirkungen (UAW) bei Tieren. 

Der aktuelle Bericht fasst die Meldungen aus den Jahren 2013 und 2014 zusammen. 


Impfnebenwirkungen bei Katzen: 27 Todesfälle


insgesamt 112 Meldungen

davon fast ein Viertel mit tödlichem Ausgang

27 Fälle bei Rassekatzen (Siam, Birma, Maine Coon u. a.)

Impfstoffe

UAW vor allem nach Kombis Seuche-Schnupfen und Kombis mit Chlamydien-, Tollwut- und FeLV-Impfstoffen (nicht weiter überraschend)

22 Meldungen zu Tollwut-Einzelimpfstoffen

4 Meldungen zu Serum-Präparat Seuche-Schnupfen (Präparat mit Immunglobulinen = fertige Antikörper)


Symptome

74 Fälle von Nahrungsverweigerung, Magen-Darm-Symptomen, Depression

15 Fälle von akutem allergischem Schock

17 Fälle von respiratorischen Symptomen (nicht näher bezeichnet)

29 Fälle von Pruritus (Juckreiz), Hautstörungen, lokalen Schwellungen, Augenreaktionen

Wesensveränderungen (nicht beziffert) mit erhöhter Unruhe, lautem Schreien, Vorfall des dritten Augenlids, Ängstlichkeit

1 Fall von Impfsarkom (wäre ja schön, wenn das die Realität auch nur annähernd wiedergeben würde, was aber nicht der Fall ist) 

9 Fälle von Verdacht auf mangelhafte Wirksamkeit (Seuche oder Schnupfen)

27 Todesfälle


Impfnebenwirkungen bei Hunden: keine Todesfälle?


insgesamt 388 Meldungen

keine Todesfälle (PEI-Bericht für 2012: 27 Todesfälle)

häufig betroffene Rassen: Chihuahua (29), Mops (19), Bulldogge (15), Jack-Russell-Terrier (15), Golden Retriever (11)

Impfstoffe

Staupe-Hepatitis-Parvo oder Staupe-Hepatitis-Parvo-Parainfluenza (SHP, SHPPi)

Lepto-Impfstoffe „sehr prominent vertreten“ mit 135 Meldungen

„Seit der Einführung von Impfstoffen mit mehreren Leptospira-Serovaren gehen deutlich mehr Meldungen zu dieser Impfstoffgruppe ein.“

in der Regel nicht als Einzelprodukt, sondern als Kombi (mit SHP usw.) verabreicht, „kausale Zuordnung beobachteter Nebenwirkungen zu einer einzelnen Impfstoffkomponente ist so kaum möglich“

86 Meldungen zu Tollwut-Einzelimpfstoffen

47 Meldungen zu Tollwut-Lepto-Zweierkombis

17 Meldungen zu Borreliose-Impfstoffen

Symptome

häufig Ödembildung (Kopf, Augen), Juckreiz, Erbrechen, Durchfall

gestörter Bewegungsablauf, partielle Lähmungserscheinungen, generelle Schläfrigkeit „deuten auf zentralnervöse Beeinträchtigungen nach der Impfung hin“

etwa jede zehnte Meldung: akutes Schockgeschehen mit respiratorischer Symptomatik (Atemnot) und lebensbedrohlicher Herz-Kreislauf-Symptomatik

lokale Schmerzhaftigkeit an der Injektionsstelle, Bildung von Abszessen

lokale Alopezie (Haarverlust an der Injektionsstelle)

Verdacht auf mangelnde Wirksamkeit (Staupe, Parvo)

Fazit

Sind diese Zahlen realistisch? Natürlich nicht. Nach seriösen Schätzungen werden mindestens 95, eher 99 Prozent aller Fälle von Verdacht auf Impfnebenwirkungen nicht gemeldet. 

Interessanterweise haben Katzenhalter/innen Impfnebenwirkungen zu einem höheren Anteil selbst gemeldet. Bei den Katzen-UAW kamen vier Prozent der Meldungen von den Tierhalter/innen, bei den Hunden nur zwei Prozent. Das sind absolut gesehen nicht viele, aber die Tendenz ist aufschlussreich. TA macht keine Meldung? Dann macht man es eben selbst. 

©haustiereimpfenmitverstand.blogspot.de/


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