Laut European Medicines Agency (Ema) soll der Hinweis auf
– immunvermittelte hämolytische Anämie (AIHA),
– immunvermittelte Thrombozytopenie und
– immunvermittelte Polyarthritis
als „sehr seltene“ Nebenwirkungen des Lepto-Vierfachimpfstoffs Nobivac L4 doch öffentlich zugänglich werden.
Und zwar in der „summary of product characteristics“ UND in den Packungsbeilagen.
Wann das allerdings der Fall sein wird, weiß man nicht:
„The procedure to implement the changes to the product information is currently ongoing“, teilte uns die Ema mit.
(„Das Verfahren zur Umsetzung der Änderungen ist derzeit im Gange.“)
„Currently“ ist gut. Seit 2014 sind sie an der Sache dran.
Bei „Nutz“-Tieren sind die nationalen und europäischen Behörden schneller.
Kürzlich wurde der Vertrieb von Velactis (einem „Trockensteller“ für Milchkühe) eingestellt, nachdem Hunderte schwere Nebenwirkungen und 22 Todesfälle (von März dieses Jahres bis Mitte Juni) bei der Ema gemeldet worden waren.
Das zuständige Gremium der Ema hat unverzüglich begonnen, Nutzen und Risiken des Medikaments zu prüfen.
Preisfrage: Wie viele Todesfälle und schwere Nebenwirkungen muss es geben, bis ein Hunde-Impfstoff vom Markt zurückgezogen wird?
PS Oktober 2016: In der Nobivac-L4-„Summary of product characteristics“ auf der Website der European Medicines Agency ist der Warnhinweis nunmehr enthalten, im deutschen Beipackzettel nicht.