OT: Nachklapp zur Spendensaison/Werbemüll

Einmal an eine (große) Tierschutz-Organisation gespendet, und schon wird man mit Werbemüll zugeschüttet

Man kann das aber abstellen. Und zwar so: 



Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben vor einiger Zeit für *** gespendet und bekommen seither aufwendiges Spendenmarketing-Zeug zugeschickt. 

Wir brauchen keinen Kalender mit kitschigen Tierfotos, und wir möchten auch keine DVD über Ihr Projekt XY. 

Wir brauchen erst recht keine Hochglanz-Fotos irgendwelcher Funktionäre Ihrer Organisation. Was sollen wir Ihrer Meinung nach damit tun? Einrahmen und an die Wand hängen?

Aus unserer Sicht tragen Sie mit diesem Werbematerial nur zur fortschreitenden Vermüllung der Welt bei. 

Vor allem aber fragen wir uns, wie viel von unserer Spende in die Kasse einer professionellen Fundraising-Agentur geflossen ist. 

Dafür haben wir nicht gespendet. Deshalb wird *** von uns keine Zuwendungen mehr erhalten. 

Bitte löschen Sie uns aus Ihrem Verteiler. 


Mit freundlichen Grüßen



Nachtrag April 2017: 


Der Schweizer Kevin Brutschin informiert in seinem Blog über professionelles Spendensammeln, mit Schwerpunkt Straßensammlung/Drückerkolonnen (für die Schweiz, Deutschland und Österreich). Absolut lesenswert.

Nach seinen Recherchen ist es so, dass das auf diese Art erreichte Spendenvolumen zurückgeht und deshalb ein immer größerer Teil bei den Fundraising-Unternehmen hängen bleibt. Mittlerweile seien es mehrere Jahresbeiträge, früher sei es etwa ein Jahresbeitrag gewesen. 

Den wenigsten Leuten, die per Lastschrift an „gemeinnützige“ Organisationen spenden, dürfte klar sein, dass sie jahrelang erst einmal zum Beispiel das Luxusauto des Chefs einer Fundraising-Agentur mitfinanzieren. 

Kein Wunder, dass all die Hilfsorganisationen einen immer schlechteren Ruf genießen. Wobei sie selbst ihr Führungspersonal auch gern fürstlich besolden (sechsstellige Jahresgehälter). Je mehr Marketing eine Orga macht, desto misstrauischer sollte man sein. 

Unser Rat: Wer den Tierschutz unterstützen möchte, sollte von vornherein Vereine ausschließen, die mit professionellen Fundraisern arbeiten. (Das erkennt man am Marketingaufwand, spätestens aber an den Ständen in der Innenstadt oder vor dem Supermarkt.) Und lieber an die lokale Katzenhilfe o. ä. spenden. 



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