Die Europäische Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, Ema) hat kürzlich ihren Veterinär-Pharmakovigilanzreport für das Jahr 2016 vorgelegt.
Bericht über die voriges Jahr eingegangenen Nebenwirkungsmeldungen zu Tierarzneimitteln, die bei der Ema zentral für alle Mitgliedsländer zugelassen sind.
2016 wurden 18 413 Meldungen registriert.
65 Prozent aller Berichte (11 657) entfielen auf Hunde.
17 Prozent aller Berichte (3072) entfielen auf Katzen.
3 Prozent aller Berichte (582) entfielen auf Kaninchen.
14,3 Prozent aller Berichte (3130) entfielen auf „Nutz“-Tiere.
Weil Meldungen mehr als ein Tier betreffen können, übersteigt die Zahl der betroffenen Tiere die Zahl der Meldungen. Bei Hunden sind es 12 312, bei Katzen 3499, bei Kaninchen 6025. Bei den „Nutz“-Tieren kann die Zahl der betroffenen Individuen bis zu sechsstellig sein.
Im Zeitraum 2005 bis einschließlich 2016 führten diese Produktklassen die Liste der Meldungen an:
Antiparasitika: 65 193 Meldungen = 37 Prozent
Immunologika (Impfstoffe u. ä.): 42 870 Meldungen = 24 Prozent
Dass Hunde und Katzen dermaßen prominent vertreten sind, ist nicht weiter erstaunlich. Anders als beim „Nutz“-Tier wird auf ihr Befinden geachtet.
Das Befinden von „Nutz“-Tieren spielt nur dann eine Rolle, wenn die Ausfallquote höher als normal wird.
Gesellschaftstiere (Hunde und Katzen) sind aber auch deshalb so häufig vertreten, weil sie den mit Abstand lukrativsten Markt für Antiparasitika, Impfstoffe etc. pp. darstellen. Die Preise, die man den Hunde- und Katzenhaltern/innen abknöpft, sind woanders nicht zu erzielen. Deshalb diese Flut von immer mehr und immer „besseren“ neuen Produkten.