FIP-Impfung: Covid-19 bringt es an den Tag

Das neue humane Coronavirus Sars-CoV-2 beschäftigt alle Welt und auch Wissenschaftler der veterinärmedizinischen Fakultäten.

Nicola Decaro und Kollegen haben kürzlich ein Paper darüber veröffentlicht, welche Lehren sich aus der Forschung an Coronaviren bei Tieren ziehen lassen (N. Decaro et al., Covid-19 from veterinary and one health perspectives: What animal coronaviruses have taught us, 2020).

Die Autoren Decaro, Martella und Buonavoglia (alle von der Universität Bari) sind uns bisher noch nie durch kritische Anmerkungen zu Kleintierimpfstoffen aufgefallen, im Gegenteil.

In ihrem Paper steht aber nun dieser bemerkenswerte Satz:

„Despite considerable efforts so far, no effective FIPV vaccine has been developped.“ 

„Trotz beträchtlicher Bemühungen ist bisher noch kein wirksamer Impfstoff gegen FIP entwickelt worden“ (Übers. MP).

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. So deutlich haben wir es noch nie in einer Veröffentlichung von Hochschulveterinären lesen dürfen.

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FIP, die infektiöse Peritonitis der Katze, wird durch Mutation von an sich relativ harmlosen Coronaviren im infizierten Tier verursacht und führt in der Regel zum Tod.

Seit bald 30 Jahren ist in vielen Ländern ein FIP-Impfstoff zugelassen, dessen Nutzen nicht nur wegen mangelnder Wirksamkeit, sondern auch wegen mangelnder Sicherheit von führenden Fachleuten bezweifelt wird. Trotzdem wird er in Tierarztpraxen liebend gern verabreicht, auch hierzulande.

Er steht im begründeten Verdacht, einen besonders raschen und heftigen Krankheitsverlauf auslösen zu können, und zwar durch „antibody-dependent enhancement“, also Verschlimmerung wegen der Antikörper, die durch die Impfung entstehen.

Dasselbe Phänomen wurde auch in Tierversuchen mit experimentellen Impfstoffen gegen die humanen Coronaviren Sars und Mers festgestellt.

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Wie auch immer man über Sars-CoV-2 denkt: Jetzt hat man es schwarz auf weiß, und zwar in der Fachzeitschrift „Research in Veterinary Science“, dass der FIP-Impfstoff nichts taugt. Sozusagen ein, wenn auch sehr kleiner, Kollateralnutzen in dieser ganzen üblen Corona-Zeit.

 

PS: Der britische „Guardian“ gibt eine sehr gute Übersicht über die Probleme, die sich bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Sars-CoV-2 stellen (in Englisch).

 

 

 

 

 

 

 

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