In der neuen Version seiner Impfempfehlungen legt der Weltkleintierarztverband WSAVA jetzt auch bei den Kätzchen eine Schippe drauf.
Sie sollen bis zum sechsten Lebensmonat vier- oder fünfmal hintereinander gegen Seuche/Schnupfen geimpft werden.
Viermal, wenn die erste Impfung mit etwa 8 Wochen erfolgt:
8., 12., 16. und 26. Lebenswoche
Fünfmal, wenn die erste Impfung bereits mit etwa 6 Wochen erfolgt:
6., 9., 12., 16. und 26. Lebenswoche
Kleiner haben es die Herrschaften nicht.
Zuvor lautete die Empfehlung: abschließende Impfung mit 14 bis 16 Wochen. Dann noch eine Impfung im Alter von 12 Monaten oder etwas später.
Nunmehr soll aber immerhin die Impfung mit etwa einem Jahr entfallen.
Das ist ja richtig großzügig.
Die Begründung ist in etwa die gleiche wie bei der Hundewelpenimpfung: Nicht alle Kätzchen entwickeln Schutz, wenn sie ihre letzte Welpenimpfung im Alter von 14 bis 16 Wochen erhalten (wie bisher von der WSAVA empfohlen).
Grund: zu hohe maternale Antikörperspiegel = zu viel Nestschutz von der Mutter.
Damit sind sie in der Zeit zwischen der letzten Impfung im Welpenalter bis zur nächsten Impfung mit etwa einem Jahr ohne Schutz.
Dass das nur eine Minderheit von Kätzchen betrifft: egal.
Dass das (höchstwahrscheinlich) nur Kätzchen betrifft, deren Mütter maßlos überimpft wurden: egal.
Würden wir Kätzchen vier- oder fünfmal kurz hintereinander gegen Seuche/Schnupfen impfen lassen?
Natürlich nicht.
Wir würden doch diese zarten kleinen Tierchen nicht dermaßen mit der Impfspritze perforieren lassen.
Und zwar wegen der Impfsarkome.
Und wegen ihrer empfindlichen Nieren.
Zweite oder dritte Impfrunde mit 14 bis 16 Wochen, danach vielleicht eine Titerkontrolle (nur für Seuche = felines Parvovirus).
Und dann Schluss, finis, Ende, basta.
PS: Titermessungen für die Schnupfenimpfstoffe (Herpes- und Calicivirus) sind überflüssig. Das Geld wäre für ein vernünftiges Buch über artgerechte Katzenernährung tausendmal besser ausgegeben.